Ukraine-Krieg: Russischer Luftangriff auf Kiew – Mindestens ein Toter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt US-Präsident Donald Trump einem Medienbericht zufolge offenbar bei einer wichtigen Personalentscheidung entgegen.

Die “Financial Times” berichtete unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen, die beiden Staatschefs hätten in einem Telefonat die Ablösung der ukrainischen Botschafterin in den USA, Oxana Markarowa, vereinbart. Ihre Teams würden weitere Beratungen über mögliche Kandidaten durchführen, die von beiden Seiten geprüft werden sollten.

Oksana Markarowa (48), die ukrainische Botschafterin in den USA. (Archivbild)  © Jose Luis Magana/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump will die Ukraine trotz eines jüngst bekanntgewordenen teilweisen Lieferstopps weiter mit Waffen versorgen.

Auf die Frage eines Journalisten, ob er beabsichtige, weitere Waffen in die Ukraine zu liefern, sagte der Republikaner: “Wir werden noch weitere Waffen schicken. Wir müssen, sie müssen in der Lage sein, sich zu verteidigen. Sie werden sehr schwer getroffen.” Vorrangig solle es sich dabei um Verteidigungswaffen handeln.

Der US-Präsident Donald Trump (79) sichert Kiew weitere Unterstützung zu. (Archivbild)  © Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat eine Ausweitung der Drohnenproduktion gemeinsam mit den Verbündeten auch für die Nachkriegszeit angekündigt.

“Wir arbeiten auch mit unseren Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Produktion in ihren Ländern so effizient wie möglich ist – für unsere gemeinsame Verteidigung jetzt und für die Zeit nach dem Krieg – für das Arsenal unserer Partner”, sagte der Staatschef in seiner Tageszusammenfassung.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) denkt auch an die Nachkriegszeit.  © Henning Bagger/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

Der gerade erst von Kremlchef Wladimir Putin entlassene Verkehrsminister Roman Starowoit ist Moskauer Behördenangaben zufolge tot mit einer Schusswunde in einem Auto gefunden worden. Das teilte das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mit.

“Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord”, sagte die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko. Zuvor hatten auch russische Medien berichten, dass sich der 53-jährige Politiker an seinem Wohnort Odinzowo im Moskauer Gebiet erschossen haben soll.

Kremlchef Wladimir Putin hat den erst vor gut einem Jahr ernannten Verkehrsminister Roman Starowoit entlassen.

In dem in Moskau veröffentlichten Erlass stehen keine Gründe, warum der erst im Mai vorigen Jahres beförderte frühere Gouverneur des westrussischen Gebiets Kursk nun seinen Posten schon wieder räumen muss.

Zum geschäftsführenden Verkehrsminister wurde Andrej Nikitin ernannt, der bisher Starowoits Stellvertreter war.

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen aus der Luft überzogen.

In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Oleh Kiper ein Mann getötet und zivile Infrastruktur beschädigt. Auch in der Region Cherson im Süden des Landes kam ein 35-Jähriger bei einem Drohnenangriff ums Leben, wie Militärgouverneur Olexander Prokudin dort mitteilte. Der Mann sei bei einem Angriff auf einen Traktor bei der Stadt Beryslaw tödlich verletzt worden.

In der nordostukrainischen Stadt Charkiw wurden Bürgermeister Ihor Terechow zufolge 27 Menschen bei den nächtlichen Drohnenattacken verletzt, darunter drei Kinder. Die Angriffe trafen demnach Wohnhäuser in zwei Stadtteilen.

Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich an den Frontabschnitten im Osten der Ukraine erneut schwere Gefechte geliefert.

Wie der ukrainische Generalstab am Abend mitteilte, seien im Tagesverlauf insgesamt 149 russische Angriffe gemeldet worden. Die Angriffe seien von 1.275 Kampfdrohnen und 61 Angriffen russischer Kampfflugzeuge unterstützt worden. Die meisten und schwersten Kämpfe wurden einmal mehr aus der Umgebung der Stadt Pokrowsk gemeldet.

Russische Truppen setzen die Ukrainer erneut an vielen Frontabschnitten unter Druck. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

Russland und die Ukraine haben nach Militärangaben jeweils mehr als 100 Drohnenangriffe des Gegners verzeichnet.

Demnach setzte Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Nacht 157 Drohnen und 4 Raketen ein. Es habe Einschläge an 19 Stellen gegeben, teilten die Luftstreitkräfte in Kiew mit. Russlands Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Flugabwehr 120 ukrainische Drohnen vernichtet oder abgefangen habe. Betroffen waren demnach rund ein Dutzend Regionen, vor allem die an die Ukraine grenzenden Gebiete Brjansk und Kursk.

In der Ukraine gab es laut Behörden im Gebiet Kiew Brände und schwere Schäden an Gebäuden und mindestens drei Verletzte. In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw meldete Gouverneur Witalij Kim massive Angriffe mit Shahed-Drohnen. Im Hafen seien Lagerhallen und das Stromnetz beschädigt worden. Verletzte gebe es keine.

Bei erneuten nächtlichen Drohnenangriffen auf die Ukraine wurden in der ostukrainischen Großstadt Charkiw mehrere Einschläge gemeldet. Bürgermeister Igor Terechow berichtete auf Telegram von Explosionen.

Laut Militärgouverneur Oleh Synjehubow brachen in mehreren Bezirken der Stadt Brände aus. Eine 46-jährige Frau und ein wenige Monate altes Mädchen seien verletzt worden.

Auch das südostukrainische Gebiet Saporischschja wurde laut Militärgouverneur Iwan Fedorow mit Schahed-Drohnen angegriffen. Ein privates Unternehmen, ein Bauernhof und Lagerhäuser seien beschädigt worden, teilte Fedorow bei Telegram mit. Es habe mehrere Brände gegeben. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

Auch aus Mykolajiw gab es Berichte über Drohnenbeschuss und Explosionen.

Bei russischen Drohnenangriffen in der Nacht zum Sonntag wurden unter anderem das Gebiet Kiew und die Stadt Charkiw schwer getroffen.  © Anatolii Lysianskyi/AP/dpa

Die Ukraine erhält für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) noch in diesem Jahr Hunderttausende Drohnen.

Mit einer US-Firma sei die verstärkte Produktion vereinbart worden. “Dadurch wird die Ukraine in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen zu Sonderkonditionen erhalten – und im nächsten Jahr noch viel mehr”, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Priorität hätten dabei Abfangdrohnen.

Selenskyj sagte auch, dass die Ukraine mit Dänemark ein Abkommen über die gemeinsame Waffenproduktion unterzeichnet habe. “Wir werden auf dem Territorium Dänemarks arbeiten”, sagte er. Es sei die erste Vereinbarung dieser Art; weitere derartige Abkommen sollen folgen. “Das gilt für Drohnen und viele andere notwendige Waffentypen.” Zu einem auf der Plattform X veröffentlichten Videoclip drohte Selenskyj weitere Schläge mit weitreichenden Waffen gegen Militärobjekte tief im Landesinneren Russlands an.

Wolodymyr Selenskyj (47) sendet mehrere Drohungen gen Russland.  © Pascal Bastien/AP/dpa

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen neuen Schlag gegen eine russische Luftwaffenbasis im Gebiet Woronesch ausgeführt.

Auf dem Militärflugplatz Borissoglebsk seien feindliche Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34, Su-35S und Su-30SM stationiert, teilten die Streitkräfte in Kiew mit. Es seien ein Depot mit Gleitbomben, ein Ausbildungsflugzeug und wahrscheinlich andere Maschinen getroffen worden.

“Die Verteidigungskräfte ergreifen weiterhin alle Maßnahmen, um die Fähigkeit der russischen Besatzer zu untergraben, zivile Infrastruktur anzugreifen, und um die Russische Föderation zu zwingen, ihre bewaffnete Aggression gegen die Ukraine einzustellen”, erklärten die Streitkräfte bei Telegram.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Region Woronesch, nannte aber keine Schäden.

Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen den Moskauer Angriffskrieg immer wieder auch russische Militärflugplätze an. Nun meldet Kiew einen neuen Schlag.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Vor dem Hintergrund eines Teilstopps amerikanischer Waffenlieferungen telefonierte Selenskyj unterdessen mit US-Präsident Donald Trump.

“Wir haben über Möglichkeiten für die Flugabwehr gesprochen und vereinbart, dass wir an einem besseren Schutz des Luftraums arbeiten werden”, schrieb der ukrainische Staatschef bei Telegram.

Zudem habe man “detailliert” über die Kapazitäten der Rüstungsindustrie und gemeinsame Produktionen gesprochen. Selenskyj bezeichnete das Gespräch als “wichtig und nützlich”. Ob die seit einigen Tagen zurückgehaltenen Waffen nun geliefert werden, sagte er nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (li.) und US-Präsident Donald Trump berieten über einen besseren Schutz des ukrainischen Luftraums.  © Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

Russland und die Ukraine haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Grundlage waren die in Istanbul getroffenen Vereinbarungen, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte.

Dort hatten russische und ukrainische Unterhändler bereits zweimal solche humanitären Aktionen vereinbart. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Austausch in seinem Telegram-Kanal.

Die meisten nun heimgekehrten Ukrainer seien bereits seit 2022 in Gefangenschaft gewesen, schrieb Selenskyj. Demnach handelte es sich um Soldaten, Angehörige der Nationalgarde, des Grenzschutzes und der Eisenbahntruppen, aber auch um Zivilisten.

Über die Anzahl der freigekommenen Soldaten wurde erneut nichts bekanntgegeben. Es hieß dazu lediglich, dass beide Seiten eine gleich große Gruppe freigelassen hätten. Den Angaben aus Moskau zufolge fand die Übergabe wieder an der ukrainisch-belarussischen Grenze statt. Die russischen Soldaten würden zunächst in Belarus medizinisch versorgt.

Beide Seiten haben eine weitere Gruppe an Gefangenen freigelassen.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat die Nacht des massiven Angriffs mit russischen Drohnen und Raketen als “eine der schlimmsten der ganzen Zeit” seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren bezeichnet.

“Hunderte russische Drohnen und ballistische Raketen rasselten auf die ukrainische Hauptstadt nieder. Direkt nach Putins Gespräch mit Präsident Trump”, teilte der Minister mit.

Kremlchef Wladimir Putin zeige deutlich “seine völlige Verachtung für die Vereinigten Staaten und alle, die ein Ende des Krieges gefordert haben”. US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder ein Ende der Angriffe gefordert.

Die ukrainische Hauptstadt erlebt einen der schlimmsten Angriffe mit russischen Drohnen und Raketen.  © Yehor Konovalov/AP/dpa

Vor dem Hintergrund eines Teilstopps US-amerikanischer Waffenlieferungen fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die EU zur Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie auf.

“Wir müssen Europas eigene Verteidigungsindustrie aufbauen, damit Russland uns in keinem Bereich überlegen sein kann”, sagte der Staatschef bei einem Abendessen anlässlich der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes durch Dänemark in Aarhus.

Waffenlieferungen für die Ukraine seien zusammen mit neuen scharfen Sanktionen gegen Russland entscheidend für die Sicherheit Europas. Die Sanktionen seien so zu gestalten, dass Moskau nichts mehr erhalte, was für die Waffenherstellung verwendet werden kann, sagte Selenskyj.

Die Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine stocken unter US-Präsident Trump immer mehr. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht einen Ausweg.  © Jens Büttner/dpa

Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russische Angriffe am Donnerstag mindestens fünf Menschen getötet worden.

Weitere zwölf wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Zwei Männer seien dabei in der frontnahen Stadt Pokrowsk getötet worden, drei weitere in den Dörfern Bilyzke und Illiniwka. Filaschkin forderte die verbliebenen Bewohner der Region erneut auf, in sichere Gebiete zu fliehen.

In der frontnahen Stadt Pokrowsk richten die Russen immer wieder Schaden an. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

Das russische Militär hat einen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Die Flugabwehr sei am Ostufer des Flusses Dnipro aktiv, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko (53) bei Telegram mit.

Es seien weitere Kampfdrohnen im Anflug auf die Dreimillionenstadt. Die ukrainische Luftwaffe warnte ebenfalls vor russischen Drohnen in anderen Regionen – unter anderem in den zentralukrainischen Gebieten Poltawa, Tscherkassy, Kirowohrad und der westukrainischen Region Schytomyr.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53).  © Lando Hass/dpa

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump (79) nach Angaben aus Moskau bekräftigt, dass Russland seine Ziele in der Ukraine nicht aufgeben werde.

“Unser Präsident sagte, Russland werde seine festgelegten Ziele erreichen, nämlich die Ursachen beseitigen, die zur aktuellen Lage geführt haben”, sagte Kreml-Berater Juri Uschakow am Donnerstag zu Journalisten. “Russland wird diese Ziele nicht aufgeben.”

Zugleich zeigte sich Putin demnach offen für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine. Putin “sprach auch über die Bereitschaft der russischen Seite, den Verhandlungsprozess fortzusetzen”, sagte Uschakow über das Telefonat, das fast eine Stunde gedauert habe. Er nannte das Gespräch “offen”. Es war das sechste Telefonat zwischen den beiden Präsidenten seit Trumps Amtsantritt im Januar.

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) bleibt weiter hart in der Sache.  © Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Momentan wird ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) vorbereitet, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr.

Es könnte demnach am Freitag stattfinden, dies hänge jedoch von den Terminplänen beider Präsidenten ab.

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Warnung vor Taurus-Lieferung an Ukraine
Russland nicht bange vor Rüstungswettlauf
Putins Bedingungen für Treffen mit Selenskyj
Kritik an Putins autoritärer Macht

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Ein möglicher US-Waffenlieferstopp an die von Russland angegriffene Ukraine muss aus Sicht des neuen EU-Ratsvorsitzenden Dänemark von den europäischen Staaten aufgefangen werden.

Natürlich wäre es ein großer Rückschlag für die Ukraine, Europa und die Nato, wenn die USA sich dazu entschieden, der Ukraine nicht das zu liefern, was sie brauche, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) auf einer Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) in Aarhus.

Man werde sich die in Washington getätigten Entscheidungen anschauen, und wenn daraus Lücken entstünden, dann müssten diese gefüllt werden, sagte Frederiksen.

Auch Selenskyj in Dänemark: Dänemarks König Frederik X (57). empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47, l.) bei einer Audienz mit Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) im Schloss Marselisborg.  © Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump (79) und der russische Präsident Wladimir Putin (72) wollen noch im Laufe des Tages telefonieren. Trump kündigte das Telefonat am Donnerstag in seinem Onlinedienst Truth Social an. Es war demnach gegen 16 Uhr MESZ geplant. Russische Staatsmedien bestätigten das Gespräch mit Putin.

“Ich werde heute mit dem amerikanischen Präsidenten sprechen”, sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Tass beim Besuch einer Ausstellung. Zuletzt hatten Putin und Trump am 14. Juni miteinander telefoniert.

US-Präsident Donald Trump (79) sucht erneut das Gespräch mit Putin.  © Daniel Torok/White House/ZUMA Press Wire/dpa

Der Einschlag einer russischen Rakete in der ukrainischen Hafenstadt Odessa hat nach Behördenangaben Tote und Verletzte gefordert.

Eine ballistische Rakete mit Streumunition sei auf die Hafeninfrastruktur geschossen worden, sagte der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, im Fernsehen. “Leider sind zwei Menschen getötet worden, drei Menschen haben Verletzungen erlitten, ihnen wird derzeit vor Ort medizinische Hilfe geleistet”, fügte er hinzu.

Der Beschuss erfolgte demnach zur Mittagszeit. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurde die Rakete von der Halbinsel Krim aus abgeschossen, die Russland bereits 2014 annektiert hatte und als Aufmarschgebiet für seine Truppen im Krieg nutzt.

Der für die Marineinfanterie zuständige Vizechef der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, ist im Grenzgebiet Kursk durch einen ukrainischen Raketenangriff ums Leben gekommen.

Gudkow sei bei der Erfüllung seiner Pflicht gefallen, teilte der Gouverneur der am Pazifik gelegenen Region Primorje, Oleg Koschemjako, mit.

Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte russischen Nachrichtenagenturen den Tod des Generalmajors. Er sei am Mittwoch bei Kampfeinsätzen in einem der Grenzgebiete der Region Kursk gestorben, teilte das Ministerium demnach mit.

Generalmajor Michail Gudkow kam bei einem Kampfeinsatz im Raum Kursk ums Leben, hieß es.  © Telegram/Кожеmяко | официально

Bei einem russischen Angriff auf ein Rekrutierungszentrum in Poltawa in der Zentralukraine sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

Unter den Opfern seien auch Zivilisten, hieß es in einer Mitteilung der Heerestruppen. Der Angriff verursachte demnach einen Brand in dem Zentrum, ein weiterer Treffer in der Nähe habe ein Feuer bei einem Wohnhaus ausgelöst.

Der Militärgouverneur der Region, Wolodymyr Kohut, schrieb auf Telegram von zwei Toten und elf Verletzten.

Einsatzkräfte stehen in den Trümmern des zerstörten Rekrutierungszentrums.  © DSNS Poltawa

Trümmer einer ukrainischen Drohne hätten in der russischen Region Lipezk eine ältere Frau getötet und zwei weitere verletzt, sagte der Gouverneur am Donnerstag.

Sie fielen auf ein Gebäude in Lipezk, das etwa 400 Kilometer südöstlich von Moskau liegt, und töteten eine Frau in ihren Siebzigern. Zwei weitere Personen seien nicht lebensbedrohlich verletzt worden, sagte er.

US-Beamte haben am Mittwoch einen vom Weißen Haus angekündigten Stopp von US-Waffenlieferungen an die Ukraine relativiert.

Pentagon-Sprecher Sean Parnell erklärte am Mittwoch (Ortszeit), das US-Verteidigungsministerium biete US-Präsident Donald Trump “weiterhin robuste Optionen für die militärische Unterstützung der Ukraine, die mit seinem Ziel, diesen tragischen Krieg zu beenden, im Einklang stehen”.

Das Ministerium prüfe seinen Ansatz zur Erreichung dieses Ziels und passe ihn an, “ohne dabei die militärische Bereitschaft der USA und ihre Prioritäten bei der Verteidigung zu vernachlässigen”, sagte Parnell vor Journalisten.

Die Ukraine ist in der Nacht einmal mehr zum Ziel schwerer russischer Angriffe aus der Luft geworden – umso schwerer wiegen die jüngsten Nachrichten aus den USA.

Demnach stoppt Washington die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen an das von Russland angegriffene Land. Waffen, die die Ukraine bitter nötig hätte.

In der Nacht zum Mittwoch haben russische Truppen nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 114 Drohnen und 4 umfunktionierte Raketen des Flugabwehrsystems S-300 für ihre Attacken eingesetzt. Einschläge gab es in den Regionen Charkiw, Cherson, Dnipropetrowsk und Donezk.

Seit Wochen versucht das russische Militär, die Flugabwehr der Ukrainer zu überlasten. Mitunter mehrfach in der Woche werden in großen Wellen Raketen und Drohnen gegen das Nachbarland geschickt.

Wolodymyr Selenskyj (47) bei einem Besuch auf einem Truppenübungsplatz vor einem Patriot-Abschusssystem.  © Jens Büttner/dpa

Die USA stoppen Medienberichten zufolge die Lieferung einiger zuvor zugesagten Waffen an die Ukraine.

Betroffen seien Raketen und Munition, berichteten “Politico” und der Sender NBC News unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Person beziehungsweise Verteidigungsbeamte und Kongressmitglieder.

Hintergrund der Entscheidung aus dem Pentagon ist demnach die Sorge vor zu geringen US-Waffenbeständen. Zuvor habe es eine Überprüfung der Bestände gegeben, berichteten die Medien übereinstimmend.

Der frühere Finanzstaatssekretär Heiko Thoms (57) soll neuer deutscher Botschafter in der Ukraine werden. Der Diplomat, der über langjährige Erfahrungen bei der Europäischen Union, der Nato und den Vereinten Nationen verfügt, folgt nach Informationen aus Regierungskreisen auf Martin Jäger.

Der 60 Jahre alte Jäger wird neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND). Zuerst hatte das Portal Politico über die Personalien berichtet.

Über die Personalie für den wichtigen Posten in Kiew wie auch über ein weiteres Bündel an diplomatischen Personalentscheidungen soll an diesem Mittwoch im Kabinett entschieden werden.

Der frühere Finanzstaatssekretär Heiko Thoms (57) soll neuer deutscher Botschafter in der Ukraine werden.  © Annette Riedl/dpa

Altkanzlerin Angela Merkel (70, CDU) hat die Einigung der Nato-Staaten auf höhere Rüstungsausgaben als folgerichtig und notwendig bezeichnet.

Nach dem Überfall von Kremlchef Wladimir Putin auf die Ukraine Anfang 2022 habe sich die Bedrohungslage für die Länder der Europäischen Union erhöht.

Altkanzlerin Angela Merkel (70, CDU) beantwortet bei einer Gesprächsrunde in Schwerin die Fragen von Bürgern.  © Jens Büttner/dpa

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und Kremlchef Wladimir Putin (72) haben erstmals seit mehr als zweieinhalb Jahren miteinander telefoniert. Wie der Élysée-Palast nach dem gut zweistündigen Gespräch der beiden mitteilte, sei es um das iranische Atomprogramm und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gegangen.

Mit Blick auf die Ukraine forderte Macron demnach eine rasche Waffenruhe und den Start von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Das letzte Telefonat der beiden war im September 2022.

Der Kreml bestätigte das Telefonat. Es sei neben dem Nahen Osten auch um die Lage in der Ukraine gegangen. Putin habe Macron erklärt, dass die Ursachen des Konflikts in Kiew beseitigt werden müssten. Zudem sei es nötig, die Realität vor Ort anzuerkennen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und Kremlchef Wladimir Putin (72) haben sich seit Jahren nicht mehr persönlich gesehen. (Archivbild)  © Ludovic Marin/AFP Pool/AP/dpa

In der russischen Wolgaregion Nischni Nowgorod ist ein Kampfflugzeug abgestürzt.

Die Maschine vom Typ Su-34 sei bei einem Trainingsflug verunglückt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

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Bundesaußenminister Johann Wadephul (62, CDU) will sich bei den Partnerländern dafür einsetzen, der Ukraine weitere Waffensysteme zur Verteidigung gegen russische Angriffe mit Drohnen und Raketen zur Verfügung zu stellen.

Er wolle im Kabinett erneut dafür werben, dass sich auch Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) bei den Partnerländern dafür einsetzten, der Ukraine möglichst schnell weitere dieser Systeme zur Verfügung zu stellen, kündigte der CDU-Politiker in Odessa an.

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) hat in einer Geheimaktion die ukrainische Hafenstadt Odessa besucht. Wegen anhaltend schwerer Raketen- und Drohnenangriffe auch im Süden des Landes fuhr der CDU-Politiker aus Sicherheitsgründen nur mit einem kleinen Teil seiner Delegation in einem Autokonvoi gut fünf Stunden lang aus Kiew kommend in die Stadt am Schwarzen Meer.

Wadephul wurde bei seinem Solidaritätsbesuch in Odessa wie am Vortag in der Hauptstadt von seinem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha (50) begleitet. Aus Sorge vor gezielten russischen Attacken war der Besuch am zweiten Tag der Antrittsreise des Ministers geheim gehalten worden, bis er die Ukraine verlassen hatte und ins Nachbarland Moldau eingereist war.

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU, l.) und sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha (50), Außenminister der Ukraine, schauen sich Teile von Waffen und Raketen an, die von der russischen Armee auf Odessa gefeuert worden sind.  © Jörg Blank/dpa

Der Kreml hat den Vorwurf einer Verzögerungstaktik bei den Gesprächen über eine Beendigung des Ukrainekriegs zurückgewiesen. Russland sei daran interessiert, seine Ziele auf diplomatischem Wege zu erreichen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57).

“Darum sind wir nicht daran interessiert, irgendetwas herauszuzögern.” Derzeit werde gerade ein Termin für die dritte Runde der direkten Gespräche mit der Ukraine abgestimmt.

Peskows Aussage ist Teil einer rhetorischen Auseinandersetzung mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg. Nachdem Peskow nämlich kürzlich die Ukraine und die USA für die seit Monaten stagnierenden Verhandlungen verantwortlich gemacht hatte, bezeichnete Kellogg die Vorwürfe auf der Plattform X als “Orwell-mäßig”.

Kreml-Herrscher Präsident Wladimir Putin (72) lässt dementieren.  © Kristina Kormilitsyna/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland um die Lieferung weiterer Iris-T-Flugabwehrsysteme für die Abwehr der schweren russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen gebeten.

Über dieses Thema wolle er mit Bundesaußenminister Johann Wadephul sprechen, sagte Selenskyj bei einem Treffen mit dem CDU-Politiker in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Gleich zu Beginn seines Besuches hatte sich der Minister gemeinsam mit Sybiha eine Iris-T-Flugabwehrstellung zeigen lassen, die nach Angaben des Auswärtigen Amtes eine wichtige Rolle bei der Luftverteidigung Kiews spielt. Deutschland hat der Ukraine mit Stand April sechs dieser Systeme zur Verfügung und weitere zehn in Aussicht gestellt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bittet Deutschland um die Lieferung von weiteren Iris-T-Flugabwehrsystemen.  © Pascal Bastien/AP/dpa

Deutschland und die Ukraine wollen die Zusammenarbeit im Rüstungssektor ankurbeln. “Unsere Rüstungszusammenarbeit ist ein echter Trumpf”, sagte Außenminister Johann Wadephul (CDU) bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha in der Hauptstadt Kiew.

“Sie ist eine logische Fortsetzung unserer Materiallieferungen und wir können sogar beiderseits davon profitieren. Mit eurem Ideenreichtum und euren Erfahrungen werden auch wir besser.”

Am Rande des Besuches sollten Gespräche zwischen Wirtschaftsvertretern beider Länder und mit ukrainischen Entscheidungsträgern stattfinden, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.

Johann Wadephul (62, CDU, l), Außenminister von Deutschland, und sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha kommen im Garten des Außenministeriums in Kiew zu einem Gespräch zusammen.  © Jörg Blank/dpa

Angesichts jüngster massiver russischer Luftangriffe auf die Ukraine hat sich Außenminister Johann Wadephul ein Bild von den Schäden gemacht. In der Hauptstadt Kiew ließ sich der CDU-Politiker zunächst einen Standort der mobilen Luftverteidigung zeigen.

Im Anschluss besuchte Wadephul im Stadtteil Solomjanska ein durch russische Luftangriffe Mitte Juni beschädigtes Wohnhaus, in dem auch eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft lebt. Es handelte sich um einen der schwersten Angriffe auf Kiew in jüngster Zeit: In dem Haus kamen 23 Menschen ums Leben, darunter Kinder. Zudem wurden 134 Menschen verletzt.

Der Minister war am Morgen mit einem Sonderzug zu dem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Besuch in der Hauptstadt Kiew eingetroffen.

Johann Wadephul (63, CDU, l), Außenminister von Deutschland, und sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha legen Rosen nieder an einem Haus, das bei einem Raketenangriff am 17. Juni zerstört wurde.  © Jörg Blank/dpa

Die ukrainischen Luftstreitkräfte hatten am Wochenende mitgeteilt, dass Russland in der Nacht zum Sonntag mehr als 500 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert hatte.

Die Zahl von insgesamt 537 solcher Angriffe sei die höchste seit Kriegsbeginn, berichteten Medien in der Ukraine. Es gab demnach erneut Verletzte und schwere Schäden auch an ziviler Infrastruktur.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte daraufhin Forderungen, mehr Druck auf Putin auszuüben, um so den Krieg zu beenden. Die Ukraine müsse ihre Flugabwehr stärken und sei bereit, dafür vor allem von den USA Flugabwehrsysteme zu kaufen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat sich einmal mehr für internationale Sanktionen gegen Russland ausgesprochen.

“Sanktionen sollten jetzt eine der wichtigsten Prioritäten sein – die Sanktionen der Welt gegen Russland”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Anlass war die Synchronisierung verschiedener EU-Sanktionspakete durch die Ukraine. Zugleich kündigte Selenskyj an, dass die Ukraine auch die europäischen Sanktionen gegen den Iran übernehmen wolle.

Auch nach dem Scheitern des jüngsten Sanktionspakets der EU gegen Russland beharrte Selenskyj auf einem neuen Versuch. Sanktionen seien etwas, “das die strategischen Entwicklungsmöglichkeiten Russlands, sein Potenzial, wirklich einschränkt und die Fähigkeit Russlands, diesen Krieg, den Krieg gegen unsere Unabhängigkeit, jeden Tag fortzusetzen, noch schmerzhafter einschränken sollte”.

“Sanktionen sollten jetzt eine der wichtigsten Prioritäten sein – die Sanktionen der Welt gegen Russland”, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) in seiner abendlichen Videoansprache.  © Pascal Bastien/AP/dpa

Auch das geplante 18. Sanktionspaket der EU wird nach Kremlangaben nicht zu einem Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine führen.

“Nur Logik und Argumente können Russland an den Verhandlungstisch bringen”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Moskauer Staatsfernsehen. “Es ist unmöglich, Russland durch irgendeine Art von Druck oder Gewalt zu drängen.”

Peskow zeigte sich überzeugt, dass das von der EU angestrebte neue Sanktionspaket letztlich angenommen wird. Je schärfer aber die Strafmaßnahmen würden, desto stärker werde auch der Rückstoß. Sanktionen seien eine “zweischneidige Waffe”, sagte Peskow. Moskau behauptet immer wieder, dass die EU etwa durch den Verzicht auf russische Rohstoffe selbst noch mehr Nachteile habe durch die Sanktionen.

Bei einem Einsatz gegen die bisher wohl zahlenmäßig stärksten russischen Luftangriffe in der Ukraine seit Kriegsbeginn ist nach Militärangaben der Pilot eines Kampfjets vom Typ F-16 ums Leben gekommen.

Der Oberstleutnant habe in der Nacht russische Angriffe abgewehrt, als der Bomber getroffen worden sei, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus und ordnete eine Aufklärung der Todesumstände an.

Der Pilot habe selbst sieben Ziele abgeschossen und dann nach einem Treffer an seiner Maschine noch alles getan, um sein Flugzeug von einem Wohngebiet wegzulenken. Der 1993 geborene Offizier habe es dann aber nicht mehr geschafft, sich aus dem Kampfjet herauszukatapultieren.

Ein F-16-Kampfjet der ukrainischen Luftwaffe im Flug.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Das russische Militär hat in der Nacht seine Luftangriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Die ukrainische Luftwaffe warnte im Großteil des Landes vor Drohnenangriffen. Die Flugabwehr war in der Hauptstadt Kiew zu hören.

Von Explosionen wurde auch aus den östlicher gelegenen Großstädten Charkiw und Dnipro berichtet.

Der Großteil der russischen Kampfdrohnen soll Militärbeobachtern nach allerdings in Richtung Westen geflogen sein. Erwartet wurden für die Nacht auch russische Raketenangriffe von strategischen Bombern und von Kriegsschiffen, die bereits in der Luft waren.

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Putin offen für Gespräch mit Merz
Warnung vor Taurus-Lieferung an Ukraine
Russland nicht bange vor Rüstungswettlauf
Putins Bedingungen für Treffen mit Selenskyj
Kritik an Putins autoritärer Macht

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Mindestens eine Person wurde verletzt, nachdem russische Drohnen in Stadtbezirk Kyivski eingeschlagen sind, berichtet die Zeitung “Ukrainska Pravda” unter Berufung auf Behörden-Angaben.

Die Drohnen schlug demnach am Abend in einem Wohnhaus ein. Das Dach des Hauses stand in Flammen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen polnischen Kollegen Andrzej Duda bei dessen Abschiedsbesuch in Kiew mit dem Orden der Freiheit ausgezeichnet.

Gewürdigt werden damit Dudas “bedeutende persönliche Verdienste” zur Stärkung der polnisch-ukrainischen Zusammenarbeit und der Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine, hieß es in einem Erlass der Präsidialverwaltung in Kiew.

Das Treffen fand am ukrainischen Tag der Verfassung statt. Dudas Amtszeit endet am 6. August.

Duda war Samstagmorgen zu einem öffentlich nicht angekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Wie auf seinem X-Account veröffentlichte Fotos und Videos zeigen, wurde Duda zunächst von Außenminister Andrij Sybiha empfangen und legte dann gemeinsam mit Selenskyj Kränze an einer Gedenkmauer für im Abwehrkampf gegen Russland gefallene ukrainische Soldaten nieder.

Das ukrainische Militär und der Geheimdienst zerstörten oder beschädigten nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz mehrere Kampfjets. Getroffen worden seien Jagdbomber auf dem Flugplatz Marinowka im südrussischen Gebiet Wolgograd, teilte der Generalstab in Kiew mit.

Nach Angaben des Geheimdienstes SBU, der ebenfalls an der Aktion beteiligt war, wurden bei dem Angriff zwei Maschinen zerstört und zwei weitere beschädigt. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Die russischen Su-34 bilden das Rückgrat der taktischen Luftwaffe. Von dort aus würden ukrainische Stellungen mit Bomben und Raketen beschossen, heißt es in der Meldung. Demnach fand der Angriff in der Nacht zum Freitag statt.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hob einmal mehr die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump hervor.

In einem Beitrag auf der Plattform X, in dem er die Friedensvereinbarung zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo lobt, betonte er die Notwendigkeit von Beendigung von Kriegen. “Und es ist wichtig, dass die USA dazu beitragen”, schrieb er und unterstrich die “fundamentale Rolle” von US-Vermittlung.

Diese Vermittlung Washingtons könne auch helfen, den jahrelangen Krieg auf ukrainischem Boden zu beenden, zumal Russland bisher alle Friedensvorschläge abgelehnt habe und diplomatische Bemühungen ins Leere habe laufen lassen.

Dies müsse ein Ende haben, forderte Selenskyj. “Frieden kann durch Stärke erreicht werden und @POTUS (Präsident der USA) hat diese sicherlich.”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Pascal Bastien/AP/dpa

Kremlchef Wladimir Putin (72) stellt ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Aussicht.

“Ich bin immer offen für Kontakte und Treffen”, sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Rande eines Gipfels der Eurasischen Wirtschaftsunion in Minsk. Solche Treffen müssten aber vorbereitet werden, um ein neues Niveau bei der Kooperation zu erreichen, dämpfte er Spekulationen über ein Treffen in unmittelbarer Zukunft.

Zur Ukraine wiederholte Putin, er sei dialogbereit. Allerdings räumte er ein, dass die von Moskau und Kiew bei der vergangenen Verhandlungsrunde vorgelegten Forderungskataloge zur Beendigung des Kriegs völlig entgegengesetzt seien. Trotzdem würden die Gespräche nach Abschluss des Gefangenenaustauschs fortgesetzt, versicherte er.

Russlands Präsident Wladimir Putin (72) zeigt sich offen für ein Treffen mit Trump, stellt dafür jedoch eine Forderung.  © -/Kremlin/dpa

Der wegen eines Streits um Korrespondenten russischer Staatsmedien vorgeladene deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff (58), hat nach rund zwei Stunden das Außenministerium verlassen.

Es habe ein langes, interessantes Gespräch gegeben, in welchem die Bedingungen für die Arbeit von Korrespondenten erörtert wurden, sagte Lambsdorff russischen Medien zufolge beim Verlassen des Gebäudes. Der Dialog werde fortgesetzt, kündigte er an. Details nannte er jedoch nicht.

Zuvor hatte das russische Außenministerium mit Maßnahmen gegen deutsche Journalisten gedroht. Hintergrund ist der Streit um den Mitarbeiter einer staatlichen russischen Medienholding, der in Berlin arbeitet. Diesem hatte das Berliner Landesamt für Einwanderung die Verlängerung seiner abgelaufenen Aufenthaltserlaubnis verwehrt. Die Pässe der Ehefrau und der Tochter wurden von der Polizei “nach Aushändigung in Verwahrung genommen”, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte.

Das Gespräch von Alexander Graf Lambsdorff (58) im russischen Außenministerium soll laut Kreml nach rund zwei Stunden beendet gewesen sein.  © Valery Sharifulin/TASS via ZUMA Press/dpa

Im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk sind infolge eines russischen Raketenschlags auf die Stadt Samar mindestens vier Menschen getötet worden. Weitere 17 Menschen seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit.

In der Nacht auf Freitag überzog die russische Armee die Ukraine erneut mit einem kombinierten Angriff mit mehr als 360 Drohnen und mehreren Raketen.

Die meisten Drohnen sowie sechs von See abgefeuerte Marschflugkörper Kalibr seien abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

Vier Menschen kamen bei einem russischen Angriff im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk ums Leben.  © -/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

Die EU will den Druck auf Russland durch ein 18. Sanktionspaket erhöhen.

Der Vorschlag der EU-Kommission sieht weitere Maßnahmen gegen einzelne Menschen und Organisationen sowie gegen die sogenannte Schattenflotte vor, mit der Moskau das im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängte Öl-Embargo umgeht.

Eine Einigung auf das Paket scheiterte am Donnerstag allerdings am slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico. Der stört sich an einem Vorschlag der EU-Kommission, den Import von russischem Gas bis 2027 zu verbieten und fordert Zugeständnisse von der EU-Kommission.

Die Staats- und Regierungschefs einigten sich lediglich darauf, die bestehenden Sanktionen zu verlängern.

Eine Einigung auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland scheiterte am slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico.  © Virginia Mayo/AP/dpa

Bei einem Angriff auf eine Raffinierie in der von Russland besetzten Stadt Brjansk wurde nach ukrainischen Angeben eine Lagereinrichtung für Raketentreibstoff zerstört.

Man habe am frühen Abend einen Angriff mit Drohnen vom Typ Bober, Baklan und Obrii gestartet, sagte ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes zur Zeitung “Ukrainska Pravda”. Ein große Rauchsäule war über dem Komplex zu sehen, wie Aufnahmen, die auf den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigen.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Eine große Rauchsäule stieg über Brjansk auf.  © Telegram/ПОДСЛУШАНО БРЯНСК

Die Ukraine und Russland haben ihren Anfang Juni in Istanbul vereinbarten Gefangenenaustausch fortgesetzt.

“Heute kehrten Kämpfer der Armee, der Nationalgarde, der Grenztruppen zurück”, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Der Großteil sei seit 2022 in russischer Gefangenschaft gewesen. Eine Angabe zur Anzahl der Rückkehrer machte er nicht.

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Putin offen für Gespräch mit Merz
Warnung vor Taurus-Lieferung an Ukraine
Russland nicht bange vor Rüstungswettlauf
Putins Bedingungen für Treffen mit Selenskyj
Kritik an Putins autoritärer Macht

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Der ukrainische Armeechef hat einen schnelleren Ausbau der Verteidigungslinien in der nordöstlichen Region Sumy angeordnet.

“Die Arbeiten laufen, müssen aber angesichts der Anforderungen der modernen Kriegsführung beschleunigt werden”, sagte Oleksandr Syrskyj am Donnerstag nach einer Arbeitsreise nach Sumy.

Syrskyj sagte weiter, dass “Anti-Drohnen-Korridore” – häufig bestehend aus physischen Barrieren wie Netzen – nötig seien, um ukrainische Truppen und Logistikrouten zu schützen. Die Geschwindigkeit, mit der diese Arbeiten vorgenommen würden, müsse “deutlich erhöht” werden.

Panzersperren, Stacheldraht, Erdwall. Eine ukrainische Verteidigungslinie im Osten des bedrängten Landes.  © FLORENT VERGNES / AFP

Dem ukrainischen Militär ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Offensive im Gebiet Sumy im Nordosten des Landes zu stoppen.

“Der Vormarsch russischer Truppen im Grenzgebiet der Region Sumy wurde – Stand diese Woche – gestoppt und die Kampfkontaktlinie stabilisiert”, schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram.

Er betonte, dass ukrainische Einheiten im Rahmen einer aktiven Verteidigung teilweise schon besetztes Gebiet wieder zurückeroberten.

Russische Truppen versuchen, speziell im Gebiet Sumy Boden gutzumachen. Doch laut Kiew ist deren Erfolg trotz großem Aufwand gering.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat mit einem Veto gegen das geplante 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland gedroht. Der Grund ist der darin vorgesehene völlige Ausstieg aus Gaslieferverträgen mit Russland ab 1. Januar 2028.

Anders als Ungarns Premier Viktor Orban will Fico aber allen anderen EU-Vorhaben zustimmen. Das gelte auch für die weitere Unterstützung der Ukraine, sagte der Linksnationalist vor seiner Abreise nach Brüssel slowakischen Journalisten in Bratislava.

Ein endgültiges Aus für russische Gaslieferungen würde der Slowakei mehr schaden als Russland, warnte Fico: “Bitte nehmen wir das todernst. Wir haben keinen direkten Zugang zu Flüssiggasterminals. Es kann zu Engpässen kommen und die Preise schnellen in die Höhe. RePowerEU ist eine rein ideologische Idee”, sagte er in Bezug auf das EU-Vorhaben.

Die Slowakei will sich nicht von russischen Erdgaslieferungen trennen. Deshalb droht Premier Fico mit einem Veto gegen das geplante EU-Sanktionspaket.  © Maxim Shemetov/Pool Reuters via AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben ein Abkommen für ein Sondertribunal für Verbrechen gegen die Ukraine unterzeichnet.

“Die Ukraine kann auf den Europarat zählen”, sagte Berset nach der Unterzeichnung. “Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland”, erklärte Selenskyj. “Gerechtigkeit braucht Zeit, aber sie muss kommen, davon bin ich überzeugt.”

Der Europarat hat das Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten vorbereitet. Das Richtergremium soll im niederländischen Den Haag angesiedelt werden und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung ziehen.

Erstmals besucht Selenskyj den Europarat – die Organisation, die ein Sondertribunal für Russlands Verbrechen umsetzen will.  © Pascal Bastien/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag zusammengekommen.

Trump äußerte sich im Anschluss an das Treffen positiv. Das Gespräch “hätte nicht angenehmer sein können”, sagte Trump und fügte mit Blick auf Selenskyj hinzu: “Zwischen uns hat es ja manchmal ein bisschen gerumpelt, aber er hätte nicht netter sein können.”

Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, das Treffen mit Trump habe etwa 50 Minuten gedauert. Ein Präsidialamtsmitarbeiter sagte der Nachrichtenagentur AFP, Selenskyj sei „mit dem Gespräch zufrieden“ und dem US-Präsidenten „dankbar“. Nach

Unter dem Eindruck von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und auf Drängen von US-Präsident Donald Trump hat sich die Nato verpflichtet, die Verteidigungsausgaben in beispielloser Weise anzuheben.

Die Alliierten legten sich in der Abschlusserklärung ihres Gipfels in Den Haag auf das neue Ziel fest, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren – so viel wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Bisher lag das Ziel bei zwei Prozent.

Ein nach dem Wahlsieg Trumps von vielen befürchtetes Auseinanderdriften des Bündnisses ist damit vorerst abgewendet.

Die Nato-Staaten haben sich auf eine massive Erhöhung bei den Verteidigungsausgaben geeinigt.  © Daniel MIHAILESCU / AFP

Die Schweiz will Flüchtlinge aus der Ukraine künftig nur noch dann ohne langes Verwaltungsverfahren aufnehmen, wenn sie an ihrem heimischen Wohnort konkret an Leib und Leben gefährdet sind.

Alle anderen müssen sich einem Asylverfahren stellen, wie die Regierung beschlossen hat. Sie will sich aber mit der EU abstimmen und wartet noch Konsultationen mit den Kantonen ab. Umgesetzt würde die Maßnahme nach derzeitigen Plänen im Herbst.

Russland hat die Ukraine seit Kriegsbeginn nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) mit 28.743 Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Schahed angegriffen.

Allein in diesem Juni seien es 2736 gewesen, sagte er in einer Rede vor dem niederländischen Parlament, die er anschließend in den sozialen Medien veröffentlichte.

In der südostukrainischen Großstadt Dnipro sind durch russische Raketenangriffe mindestens 15 Menschen getötet worden.

Über 170 wurden teils schwer verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. In der nahe gelegenen Stadt Samar wurden zudem zwei weitere Menschen getötet und gut ein Dutzend verletzt. Bei den Angriffen schlug auch eine Rakete in der Nähe eines wartenden Passagierzugs ein.

Rettungskräfte tragen eine verletzte Person nach dem russischen Raketenangriff in Dnipro.  © -/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will die Nato-Staaten verstärkt als Geldgeber für den Ausbau der Rüstungsindustrie in seinem Land gewinnen.

Vor dem offiziellen Beginn des Gipfels in Den Haag sprach er von Produktionskapazitäten im Umfang von 35 Milliarden US-Dollar (rund 30,4 Milliarden Euro), von denen aber für 40 Prozent eine solide Finanzierung fehle. “Wir müssen führend im Rennen um Drohnen sein, sowohl bei Angriffs- als auch bei Abfangdrohnen”, forderte er. Sein Land stelle insgesamt mehr als 1000 Waffensysteme selbst her – von Geschützen bis hin Panzerfahrzeugen.

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Putin offen für Gespräch mit Merz
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Kritik an Putins autoritärer Macht

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Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) hat zu Beginn des Bündnisgipfels in Den Haag versucht, ukrainische Sorgen vor einem Rückgang der alliierten Unterstützung zu zerstreuen.

Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs seien bedeutende Entscheidung für das von Russland angegriffene Land geplant, sagte der Niederländer zur Begrüßung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) am Tagungsort.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, l.) spricht neben NATO-Generalsekretär Mark Rutte (58) vor einem Treffen am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag.  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Bundeskanzler Friedrich Merz hat die jüngsten russischen Luftangriffe auf die Ukraine verurteilt.

“Eine echter, ein dauerhafter Frieden setzt Friedensbereitschaft von allen Seiten voraus”, sagte der CDU-Politiker in einer Regierungserklärung im Bundestag. “Russland hat dagegen mit seiner neuen Welle der Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung auf barbarische Weise zu verstehen gegeben, dass es diese Friedensbereitschaft derzeit nicht hat.”

In der südostukrainischen Großstadt Dnipro ist eine Rakete in der Nähe eines wartenden Passagierzugs eingeschlagen.

“Infolge eines terroristischen Schlags Russlands auf das Gebiet Dnipropetrowsk wurde der Zug Odessa – Saporischschja beschädigt”, teilte die ukrainische Eisenbahn bei Telegram mit. Die Passagiere seien in Sicherheit gebracht worden und es werde ein Ersatzzug nach Saporischschja bereitgestellt.

Eine russische Rakete ist im ukrainischen Dnipro neben einem Passagierzug eingeschlagen. (Symbolfoto)  © Uncredited/Dnipro Regional Administration/AP/dpa

Am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag soll nach Angaben aus Kiew am Mittwoch auch ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj stattfinden.

Die Begegnung sei für den frühen Mittwochnachmittag vorgesehen, die Stäbe beider Präsidenten arbeiteten derzeit noch die Details aus, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag von einem hochrangigen Mitarbeiter des ukrainischen Präsidialamts, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Bei einem russischen Drohnenangriff im Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine sind einem Medienbericht zufolge drei Menschen getötet worden.

Unter den Todesopfern sei ein Achtjähriger, berichtete die “The Kyiv Independent” unter Berufung auf den Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Hryhorow. Auch ein Mann und eine Frau seien bei dem Angriff auf ein Dorf ums Leben gekommen. Drei weitere Menschen wurden demnach aus den Trümmern gezogen und kamen ins Krankenhaus.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat Details zu einem angeblich verhinderten Anschlag auf Präsident Wolodymyr Selenskyj öffentlich gemacht und Rzeszow in Polen als geplanten Ort des Angriffs genannt.

Der Tatverdächtige sei ein ehemaliger polnischer Soldat gewesen, der sich bereits vor Jahrzehnten aus Sowjetnostalgie von russischen Geheimdiensten habe anwerben lassen, sagte SBU-Chef Wassyl Maljuk in Kiew.

Der Mann habe einen Anschlag auf Selenskyj am Flughafen der ostpolnischen Stadt organisieren sollen – sei es mit einer Drohne oder mit einem Scharfschützen, sagte Maljuk. Verwickelt in die Pläne seien auch zwei ehemalige ukrainische Offiziere im Rang von Obersten aus Selenskyjs Leibwache. Über deren Festnahme hatte Maljuk bereits im Mai 2024 berichtet.

Undatiertes Handout aus einem Video des ukrainischen Geheimdienstes SBU von Geheimdienstchef Wassyl Maljuk zur Festnahme eines angeblichen Spions.  © -/SBU/dpa

Großbritannien und die Ukraine haben eine noch engere militärische Zusammenarbeit angekündigt.

Der britische Premierminister sprach der Nachrichtenagentur PA zufolge nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London über ein neues Rüstungsproduktionsabkommen beider Länder. Details wurden zunächst nicht bekannt. Die Kooperation habe schon Tausende Leben in der Ukraine gerettet, schrieb Selenskyj auf Telegram.

Starmer und Selenskyj trafen am Nachmittag auf in Großbritannien ausgebildete ukrainische Soldaten. Er sei auf die Führungsrolle der Briten stolz, sagte Starmer. 57.000 bis 58.000 Menschen seien für den Fronteinsatz ausgebildet worden. Selenskyj sagte, Großbritannien helfe, “unsere Armee zu stärken”, sodass die Ukraine überleben und kämpfen könne. Er bat aber auch um weitere Unterstützung bei der Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland – nur so könne Moskau zum Frieden gezwungen werden.

Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der Südukraine mindestens zwei Menschen getötet worden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete bei Telegram den Schlag gegen ein Gymnasium in der Stadt Bilhorod-Dnistrowskyj im Gebiet Odessa als “absolut wahnsinnig”. Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete erfolgt. Wegen der Schulferien waren keine Kinder im Gebäude. Behördenangaben nach wurden etwa ein Dutzend Menschen verletzt.

Selenskyj forderte vom Ausland, den Druck auf Russland zu erhöhen und stärkere Sanktionen zu verhängen. “Wenn es nicht gelingt, Russland zum Frieden zu zwingen, muss man über den Schutz von Gymnasien, Krankenhäusern und gewöhnlichen Wohnhäusern in anderen Ländern Europas nachdenken”, mahnte er.

Bei einem russischen Angriff auf Kiew und Umgebung sind nach ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Sie starben Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge bei einem Angriff auf ein Wohnhaus.

Insgesamt gebe es in der Hauptstadt 19 Opfer, von denen 8 in Krankenhäusern behandelt würden. Die Rettungsarbeiten dauern Klitschko zufolge an.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden 352 Drohnen und 16 Raketen auf die Hauptstadt des bedrängten Landes abgefeuert. Darunter auch “ballistische Waffen aus Nordkorea”.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Iran angesichts der Luftangriffe Israels und der USA Unterstützung zugesagt. Nach dem massiven US-Bombardement auf Atomanlagen im Iran empfing der Kremlchef in Moskau den Außenminister des Landes, Abbas Araghtschi.

Der russische Präsident sagte indes nicht, worin die Unterstützung bestehen könnte. Auch sein Sprecher Dmitri Peskow sagte, es hänge davon ab, was der Iran brauche.

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Russland nicht bange vor Rüstungswettlauf
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Kritik an Putins autoritärer Macht

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Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko wurden zwei Menschen im Kiewer Stadtteil Solomjanskyj ins Krankenhaus gebracht.

Die Militärverwaltung meldete später mindestens zwei weitere Verletzte nahe einer Metrostation im Bezirk Swjatotschyn.

Die Russen-Drohnen schlugen in der Nacht ein.  © Handout / Ukrainian State Emergency Service / AFP

Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in Nahost hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) den amerikanischen Militärschlag gegen Teheran indirekt unterstützt und sich zugleich entschieden gegen die Verbreitung von Atomwaffen ausgesprochen.

“Es ist wichtig, dass es eine amerikanische Entschlossenheit gibt, dies zu tun – die Entschlossenheit von Präsident Donald Trump”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Doch neben den militärischen Einsätzen müsse auch die Diplomatie zu Wort kommen.

Die Diplomatie müsse überall funktionieren, betonte der ukrainische Staatschef. “Im Nahen Osten, in der Golfregion, und hier in Europa, in der Ukraine.” Denn wenn Kremlchef Wladimir Putin (72) alle Friedensvorschläge, auch die amerikanischen, ablehne, sei es nicht verwunderlich, dass auch Teheran sie ablehne. “Aber sie alle müssen die Kraft der internationalen Solidarität und die Unzulässigkeit jeder Ausbreitung des Terrors spüren”, sagte Selenskyj.

Der ukrainische Präsident hat Europa vor neuen, nicht näher beschriebenen militärischen Schachzügen Russlands gewarnt.

“Wir stellen einen weiteren geistigen Rückschritt der russischen Führung fest und haben Beweise dafür, dass sie neue Militäroperationen in Europa vorbereitet”, schrieb Selenskyj (47) auf der Plattform Telegram. Zuvor hatte ihm der Leiter des militärischen Geheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, Bericht über die aktuelle Lage erstattet.

Selenskyj wollte die Details zu den angesprochenen russischen Militäroperationen mit den Partnern Kiews erörtern. “Wir werden unsere Partner über die Fakten informieren, die unsere Nachrichtendienste aufgedeckt haben”, kündigte er an. “Wir bereiten gemeinsame Verteidigungsentscheidungen vor, insbesondere mit dem Vereinigten Königreich und der EU.”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) warnt erneut vor Russland.  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

Das russische Militär hat nach Angaben aus der Ukraine einen Truppenübungsplatz der ukrainischen Streitkräfte mit Raketen angegriffen.

Nach Darstellung der ukrainischen Heeresführung gab es dabei drei Tote und elf Verwundete. Dank rechtzeitiger Warnung der Luftraumüberwachung seien höhere Verluste vermieden worden. Der genaue Ort des Truppenübungsplatzes wurde nicht genannt. Der Vorfall werde untersucht, hieß es.

Der Militärgeheimdienst HUR der Ukraine hat von einem erfolgreichen Einsatz gegen russischen Treibstoff-Nachschub in den besetzten Gebieten des Landes berichtet.

Demnach sei in der Region Saporischschja ein Tankzug des russischen Militärs auf freier Strecke mit Drohnen zerstört worden. Die Kesselwagen seien “einer nach dem anderen wie auf einer Kegelbahn” von Drohnen getroffen worden, teilte der HUR auf Telegram mit. Über dem Gebiet bildeten sich demnach dichte Rauchwolken.

Insgesamt seien rund 20 Kesselwagen zerstört worden. Den russischen Eisenbahnern sei es gelungen, einen Teil des Zuges mit einer Diesellok in Richtung Melitopol in Sicherheit zu bringen. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Drohnen spielen in diesem Krieg für beide Seiten eine große Rolle.  © Dmytro Smolienko/Ukrinform/dpa

Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Stadt Slowjansk ist ein 17-Jähriger getötet worden.

Drei weitere Personen seien verletzt worden, schrieb der Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram. Außerdem wurden durch den Luftangriff demnach 32 Privathäuser und vier Hochhäuser beschädigt.

Filaschkin appellierte an die Bevölkerung, die Region Donezk zu verlassen und sich in sichere Regionen des Landes zu begeben.

Die Stadt Slowjansk wurde schon häufiger angegriffen. (Archivbild)  © Ashley Chan/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat den von Kremlchef Wladimir Putin (72) geltend gemachten Anspruch auf die Ukraine als Imperialismus zurückgewiesen und Konsequenzen gegen Russland gefordert.

“Gestern hat jeder die Signale des russischen Präsidenten gehört”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Putin wolle die ganze Ukraine – und das nicht erst seit Kriegsbeginn. Daneben warf Selenskyj dem Kremlchef ähnliche Eroberungspläne auch mit Blick auf andere Ex-Sowjetrepubliken vor.

Putin hatte unter Applaus bei einem Auftritt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg am Freitag erklärt, dass Russen und Ukrainer ein Volk seien und Russland damit Anspruch auf die gesamte Ukraine habe. Jedes Gebiet, wo der Fuß eines russischen Soldaten stehe, gehöre Russland, sagte er auch. Selenskyj antwortete darauf nun: “Wir finden eine ukrainische Drohne für jeden Fuß eines russischen Besetzers.”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sieht in Putin einen Imperialisten.  © Kay Nietfeld/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Ruslan Krawtschenko (35) zum neuen Generalstaatsanwalt des Landes ernannt.

Ein entsprechendes Dekret wurde auf der offiziellen Webseite des Präsidenten veröffentlicht. Der 1990 geborene Krawtschenko stammt aus dem Osten der Ukraine und leitete nach Kriegsbeginn unter anderem die Untersuchungen zum russischen Massaker in der Kleinstadt Butscha bei Kiew.

Krawtschenko tritt die Nachfolge von Andrij Kostin (52) an, für dessen Absetzung das Parlament bereits im vergangenen Herbst nach einem Skandal um fälschlich zugesprochene Behindertenrenten für Staatsanwälte gestimmt hatte. Seither war das Amt übergangsweise von Kostins Stellvertreter Olexij Chomenko ausgeübt worden. Seit Amtsantritt hat Selenskyj damit bereits viermal den Posten des Generalstaatsanwalts neu besetzt.

Vor dem Hintergrund stockender Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende hat Keith Kellogg (81), der US-Sondergesandte für die Ukraine, den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko (70) getroffen.

“Die ständige Sorge, die wir haben, betrifft eine Krise, die eskalieren und wachsen kann, wenn wir sie nicht vorsichtig und weise angehen”, sagte Kellogg auf einem Video, das die staatliche Nachrichtenagentur Belta veröffentlichte. Lukaschenko gilt als enger Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin (72).

Kellogg ist der ranghöchste US-Politiker, der in den letzten Jahren Minsk besucht hat. Viele westliche Länder erkennen Lukaschenko seit der umstrittenen Wahl im Jahr 2020, als er sich zum Sieger erklären und Massenproteste blutig niederschlagen ließ, nicht mehr als rechtlich gewählten Präsidenten von Belarus an.

Der US-Sondergesandte Keith Kellogg (81) ist nach Belarus gereist.  © Susan Walsh/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, der Ukraine im Rahmen eines Austausches fälschlicherweise 20 Leichen russischer statt ukrainischer Soldaten übergeben zu haben.

“Bereits während der Rückführung bestätigte sich, dass die Leichen von 20 Menschen, die uns als unsere gefallenen Soldaten übergeben wurden, Russen sind”, erklärte Selenskyj am Samstag. Bei einigen der Leichen seien sogar russische Pässe gefunden worden, fügte er hinzu.

Zudem sei die Leiche eines “israelischen Söldners”, der für Moskau gekämpft habe, unter den sterblichen Überresten gewesen, die an die Ukraine gegeben worden seien. Der ukrainische Präsident warf Russland vor, vorsätzlich falsche Leichen zu übergeben.

Moskau lüge, wenn es behaupte, ausschließlich getötete Ukrainer zurückzugeben. Russland versuche so vorzugeben, mehr Ukrainer getötet zu haben als dies tatsächlich der Fall sei.

Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, falsche Leichen übergeben zu haben.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Russland hat mit nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung die Energieinfrastruktur der zentralukrainischen Region Poltawa beschädigt.

“Im Kreis Krementschuk wurden direkte Einschläge und Abstürze von Trümmern auf Objekte der Energieinfrastruktur und auf offenem Gelände registriert”, schrieb der Militärgouverneur von Poltawa, Wolodymyr Kohut auf Telegram. Es habe eine Verletzte gegeben, teilte er mit. Zum Ausmaß der Schäden machte er keine Angaben.

Medienberichten zufolge waren in der Industriestadt etwa 50 Explosionen zu hören.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Kremlchef Wladimir Putin (72) nach dessen Auftritt beim St. Petersburger Wirtschaftsforum fehlenden Friedenswillen vorgeworfen. “Russland will Krieg führen”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Es gebe aus Russland immer neue Drohungen. “Das bedeutet, dass ihnen der Druck, den die Welt ausübt, noch nicht weh tut.”

Putin hatte bei dem Forum den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt und mit einer Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy gedroht. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte er. “In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser.” Wohin ein russischer Soldat seinen Fuß setze, das gehöre Russland.

Selenskyj verwies darauf, dass die russische Wirtschaft trotz Putins optimistischer Reden große Probleme habe. “Die russische Wirtschaft ist bereits im Niedergang begriffen. Unterstützen wir diesen Prozess noch mehr!”, sagte er in Kiew. “Ajatollah Putin kann bei seinen Freunden im Iran sehen, wohin solche Regime führen und wie rückständig sie ihr Land machen.”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Kremlchef Wladimir Putin (72) nach dessen Auftritt beim St. Petersburger Wirtschaftsforum “Ajatollah Putin” genannt.  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals die mögliche Einnahme der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy angedroht. “Wir haben nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus”, sagte Putin in St. Petersburg bei der Plenarsitzung des Wirtschaftsforums auf die Frage eines Journalisten.

Die russischen Truppen nehmen im gleichnamigen Gebiet im Nordosten seit Monaten immer mehr Ortschaften ein. Putin erklärte auch, dass die Streitkräfte dort eine Pufferzone errichteten. Bisher gehe sie zehn bis zwölf Kilometer tief ins Land. Möglich sei die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy. Die Frontlinie verläuft nur etwa 18 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.

Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte der Kremlherrscher an anderer Stelle. “In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser”, sagte er unter großem Beifall im Saal. Auf die Moderatorenfrage, wie weit er die Ukraine erobern wolle, sagte er: “Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.” Auch dafür bekam er Applaus.

Vor dem Hintergrund seines Kriegs gegen die Ukraine will der russische Präsident Wladimir Putin (72) die Rüstungsindustrie als Standbein der einheimischen Wirtschaft weiter ausbauen.

Bei der Weiterentwicklung sollten auch die Erfahrungen der Waffen im Kampfeinsatz berücksichtigt werden, forderte der Kremlchef beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Ansonsten spielte der von ihm befohlene Krieg gegen die Ukraine – anders als weithin erwartet – in seiner knapp einstündigen Rede keine Rolle.

Russland müsse von einer Unterteilung zwischen zivilen und reinen Rüstungsfirmen abkommen, sagte Putin zudem. “Wir müssen ständig technologische und organisatorische Innovationen im zivilen Bereich analysieren und sie schnell in die Sphäre der Verteidigung und Sicherheit einführen”, sagte er bei einer Plenarsitzung des Forums.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) setzt auf Krieg.  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa

Russland und die Ukraine haben ihren in Istanbul vereinbarten Austausch von Kriegsgefangenen fortgesetzt.

Der mittlerweile sechste Austausch fand erneut an der ukrainisch-belarussischen Grenze statt, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte. Zahlen nannte es nicht. Medien zufolge übergaben beide Seiten die gleiche Anzahl an Gefangenen.

Nach gezielten russischen Angriffen auf ukrainische Gasförderanlagen plant das angegriffene Land seine Gasimporte 2025 zu versechsfachen.

Mindestens 4,6 Milliarden Kubikmeter Gas werde die Ukraine dieses Jahr importieren, kündigte Energieminister Herman Haluschtschenko (52) im Parlament laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine an. Es seien bisher Verträge über 2,9 Milliarden Kubikmeter abgeschlossen worden. Das Land verbraucht Angaben von 2023 zufolge jährlich etwa 19 Milliarden Kubikmeter Erdgas selbst.

Bei einem russischen Drohnenangriff auf südukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden.

14 weitere hätten Verletzungen erlitten, darunter 3 Rettungskräfte, schrieb die regionale Staatsanwaltschaft bei Telegram.

Vorläufigen Angaben zufolge hat Russland die Millionenstadt mit mindestens zehn Drohnen angegriffen. Beschädigt wurden demnach unter anderem ein 23-stöckiges Gebäude, eine Bildungseinrichtung und mehrere Wohnblocks.

Mehrere Wohnblocks in Odessa sind laut ukrainischen Angaben von russischen Drohnen attackiert worden.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) konterte Äußerungen Putins, der ihm in St. Petersburg erneut die Legitimität als Staatsoberhaupt abgesprochen hatte.

In einer Videobotschaft sagte Selenskyj: “Ich bin bereit, mich in jedem Format mit denjenigen zu treffen, die (…) entsprechende Autorität haben, einschließlich Putin, auch wenn er sein verfassungsmäßiges Mandat um mindestens drei Amtszeiten überschritten hat.”

Putin hat sich seine Macht gesichert, indem Gegner nach und nach von der politischen Bühne verschwunden und Wahlen in Russland immer weniger frei geworden sind. Er lenkt faktisch seit der Jahrtausendwende die Geschicke Russlands.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat auf einen Vorwurf Putins reagiert. (Archivbild)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat den Brigadegeneral Hennadij Schapowalow zum neuen Kommandeur der Bodentruppen des von Russland angegriffenen Landes ernannt.

Die Präsidialverwaltung in Kiew veröffentlichte den entsprechenden Erlass. Schapowalow war nach Angaben des Portals “Kyiv Independent” zuletzt Verbindungsoffizier in dem Nato-Stab in Wiesbaden gewesen, der Militärhilfe für die Ukraine koordiniert.

Bei der Rückgabe Tausender Soldatenleichen aus Russland hat die Ukraine nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko (52) in Kiew auch tote Russen überstellt bekommen. In einem Post auf Telegram machte er aber keine Angaben, wie viele derartige Fälle es gebe.

“Der Feind erschwert uns absichtlich die Identifizierung der Toten, stiftet Chaos und vermischt die Leichen der russischen Soldaten mit denen der Ukrainer”, schrieb der Minister. Fotos zeigten den angeblichen Wehrpass und die Identifikationsmarke eines toten russischen Soldaten, der an die Ukraine übergeben worden sei. Unabhängige Bestätigungen dazu gab es nicht.

Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko (52). (Archivbild)  © -/Ukrainian Presidency/dpa

Die Ukraine und Russland haben zum fünften Mal Kriegsgefangene ausgetauscht. Es handle sich um Angehörige der Armee, der Nationalgarde und der Grenztruppen, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bei Telegram mit.

Dem Stab für Kriegsgefangenenbelange zufolge sind schwer verletzte und schwer kranke Soldaten ausgetauscht worden. Der Großteil der Freigekommenen befand sich demnach seit mehr als drei Jahren in Kriegsgefangenschaft.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Austausch an der ukrainisch-belarussischen Grenze. Beide Seiten machten keine Angaben zur Anzahl der bei diesem Austausch heimgekehrten Soldaten.

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Warnung vor Taurus-Lieferung an Ukraine
Russland nicht bange vor Rüstungswettlauf
Putins Bedingungen für Treffen mit Selenskyj
Kritik an Putins autoritärer Macht

KI-generierte Zusammenfassung des Artikels

Durch russische Drohnenangriffe in der Nacht ist laut ukrainischen Angaben ein 59-Jähriger im Gebiet Dnipropetrowsk getötet worden.

Der Mann sei seinen schweren Verletzungen erlegen, schrieb der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, bei Telegram. Vier weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge attackierte Russland seinen Nachbarn in der Nacht mit 104 Drohnen und Drohnenattrappen. Davon seien 88 abgeschossen oder mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden.

Russland ist nach Putins Worten nicht bange vor einem Rüstungswettlauf mit der Nato. Moskau vervollkommne seine Streitkräfte.

“Was immer die Nato unternimmt, das schafft natürlich gewisse Bedrohungen, doch wir stutzen die Bedrohungen zurück, die entstehen werden.”

Die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben in den Nato-Staaten auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sei sinnlos, weil Russland schon für seine Sicherheit sorgen werde.

Putin nannte es eine Lüge, dass Russland sich darauf vorbereite, Nato-Staaten anzugreifen. Nachrichtendienste und Fachpolitiker warnen dagegen immer wieder, dass die Eroberungspläne des Kremls über die Ukraine hinaus reichten und Russland bis 2029 zu einem Angriff auf Nato-Gebiet fähig sein werde.

Russland bange nicht vor einem Rüstungswettlauf mit der Nato. (Symbolbild)  © MSgt Sean M. Worrell/US Air Force/dpa

Erneut stellte Putin Bedingungen für ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die für Kiew nicht zu erfüllen sind.

“Ich bin bereit, mich mit allen zu treffen – einschließlich Selenskyj”, sagte der Kremlchef. Die Frage für Russland sei, wer eine Friedensvereinbarung unterschreibe – womit er zu verstehen gab, dass Selenskyj abgesetzt werden müsse.

Putin zog zum wiederholten Male in Zweifel, dass der ukrainische Präsident dazu berechtigt sei, ein Friedensabkommen zu unterzeichnen, weil seine fünfjährige Amtszeit 2024 abgelaufen sei. Die ukrainische Führung hat klargestellt, dass wegen des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden dürfen und Selenskyj weiter alle Machtbefugnisse hat.

Umgekehrt wird Putin vorgeworfen, die politische Opposition im Lande mithilfe seines autoritären Machtapparats mundtot gemacht zu haben.

Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj (47).  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

Angesprochen auf den Marschflugkörper Taurus warnte Putin vor einer Kriegsbeteiligung Deutschlands, falls die Bundesregierung den Ukrainern einen Einsatz der Waffe ermöglichen sollte.

“Nur deutsche Offiziere können den Taurus lenken. Was heißt das? Dass Soldaten der Bundeswehr mit deutschen Waffen Schläge gegen Territorium Russlands führen.” Allerdings zählt der Taurus auch in den Armeen Schwedens und Spaniens zum Arsenal, ohne dass deutsche Soldaten beteiligt wären.

Auf den Kriegsverlauf selbst hätten die Marschflugkörper nach Putins Worten keinen Einfluss, weil die russische Armee auf der gesamten Frontlinie die Initiative habe. “Die russischen Truppen haben strategische Vorteile in allen Richtungen. Unsere Streitkräfte greifen auf der gesamten Front an.

Tatsächlich rücken die russischen Truppen in der Ostukraine vor, kleine Geländegewinne werden aber oft mit hohen Verlusten erkauft.

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